Hier befand sich das Dienstsitz des Schaumburger Scharfrichters.
Das Amt des Schaumburger Scharfrichters ist seit Gründung der Stadt bis zum Ende der alten Grafschaft Schaumburg nachweisbar. Der Dienstsitz befand sich auf dem Grundstück Mittelstraße 9 / Ecke Paulstraße. In einem so kleinen Land wie der Grafschaft Schaumburg war die „dienstliche Auslastung“ des Scharfrichters gering. Um sein Auskommen zu sichern, wurde deshalb das Amt mit den Aufgaben des Abdeckers verbunden. Alles verendete Vieh der Grafschaft durfte allein durch den Oldendorfer Abdecker entsorgt werden. Er verwertete neben den Hufen und Hörnern hauptsächlich die Häute der verendeten Tiere, womit eine Basis für die Oldendorfer Lederverarbeitung gelegt war. In der Mittelstraße steht mit dem Mengersenhaus auch das älteste Wohnhaus der Stadt aus dem Jahre 1543. Die Utlucht wurde später im Stil der Renaissance angebaut.